Herren L-UPL
18.02.2018

Historisches im Doppelpack

Der UHC Uster schreibt am Samstagabend gleich zweifach Geschichte: Mit dem ersten Sieg gegen den SV Wiler-Ersigen auf NLA-Ebene überhaupt qualifizieren sich die Zürcher Oberländer im 13. Anlauf erstmals für die Playoffs. Der neuntplatzierte UHC Waldkirch-St. Gallen weist vor der Schlussrunde vier Punkte Rückstand auf und kann die Zürcher Oberländer nicht mehr abfangen.

Historisches im Doppelpack

Der UHC Uster schreibt am Samstagabend gleich zweifach Geschichte: Mit dem ersten Sieg gegen den SV Wiler-Ersigen auf NLA-Ebene überhaupt qualifizieren sich die Zürcher Oberländer im 13. Anlauf erstmals für die Playoffs. Der neuntplatzierte UHC Waldkirch-St. Gallen weist vor der Schlussrunde vier Punkte Rückstand auf und kann die Zürcher Oberländer nicht mehr abfangen.

In den vorherigen 25 Aufeinandertreffen der NLA-Teams des UHC Uster und des SV Wiler-Ersigen hatten die Zürcher Oberländer 25 mal den Kürzeren gezogen. „Dank“ den beiden Overtimeniederlagen 2010 und 2016 holte man gerade mal zwei von 75 möglichen Punkten; das Torverhältnis sprach mit 92:210 ebenfalls eine klare Sprache. An diesem Samstag, 17. Februar 2018, wurde der Wiler-Fluch jedoch endlich besiegt. Dass der elffache Schweizermeister im Hinblick auf den am kommenden Samstag anstehenden Cupfinal gegen die Grasshoppers nicht mit dem bestmöglichen Kader ins Buchholz gereist war und einige angeschlagene Spieler schonte – neben Joel Krähenbühl und Claudio Mutter auch die Söldner Daniel Sesulka, Tatu Väänänen und Daniel Johnsson – tat der historischen Bedeutung des Erfolgs gegen den Titelverteidiger keinen Abbruch. Bekanntlich hat der Ausdruck „reduzierter Kader“ im nördlichen Emmental eine etwas andere Bedeutung als bei den gegnerischen Clubs, insbesondere jenen der unteren Tabellenhälfte.

Das sah auch Simon Suter so, der nach nach knapp drei Minuten in der Verlängerung ein präzises Zuspiel von Florian Nideröst zum Siegtreffer im Wiler Netz untergebracht hatte: „Auch ersatzgeschwächt ist Wiler aufgrund seines breiten Kaders ein Top-Team. Wir haben heute aber in einem Spiel auf hohem Niveau eine sehr gute Teamleistung geboten. Schade, dass wir gegen Spielende nicht mehr ganz so konsequent unterwegs waren, wie zu Beginn. Wenn wir noch das eine oder andere Tor mehr hätten vorlegen können, dann hätten wir heute drei statt nur zwei Punkte geholt und die Playoff-Quali praktisch klargemacht. Das ist jetzt aber Jammern auf hohem Niveau. Nun müssen wir schauen, was WaSa in Zürich reisst.“ Sprachs und gesellte sich mit seinen Teamkollegen zu den zu einem grossen Teil in der Buchholz-Halle verbliebenen Fans und verfolgte die Live-Übertragung des anderthalb Stunden nach jenem in Uster angepfiffenen Spiels GCZ gegen UHC Waldkirch-St. Gallen auf der Grossleinwand. Als Cyrill Pedolin, auf Pass des ehemaligen Ustermers Roberto Vizzini, ebenfalls in der Verlängerung den Siegtreffer der Stadtzürcher erzielte, startete wenige Kilometer südöstlich die grosse Playoffparty.

Diese hat sich das Team an diesem Abend mit einer über weite Strecken, insbesondere in den ersten beiden Spielabschnitten abgeklärten Leistung verdient, ergänzt durch einen herausragenden Auftritt beider (!) seiner Torhüter. Bereits im ersten Drittel verbuchten beide Mannschaften zahlreiche Torchancen. Da die Ustermer jedoch ihr Visier noch nicht ganz gerichtet hatten und die Emmentaler reihenweise an David Holenstein scheiterten, blieb Tobias Ledergerbers Weitschuss in der 15. Minute der einzige Abschluss im ersten Drittel, der es auch auf die Resultatanzeige schaffte. Nachdem Romano Schubiger früh im Mitteldrittel den Abpraller von einem Pfostenschuss Niko Juholas an Wiler-Goalie Christoph Reich vorbei zum 2:0 ins Netz spediert hatte, erhöhten die Berner für einige Minuten Intensität des Spiels und Schussfrequenz auf Keeper Holenstein, jedoch erfolglos. Die Ustermer liessen sich weiter nicht aus dem Konzept bringen, auch nicht, als man ab der 30. Minute auf Tobias Ledergerber verzichten musste, der sich bei einem Zweikampf mit Wilers Topscorer Deny Känzig – womöglich schwerer – verletzt hatte und direkt ins Ustermer Spital transportiert wurde. Es war der grosse Wermutstropfen eines ansonsten wunderbaren Abends. Ob der Aggressivverteidiger diese Saison nochmals auflaufen wird, scheint eher unwahrscheinlich.

Torreicher gestaltete sich der dritte Spielabschnitt. Matthias Hofbauers Anschlusstreffer konnte Florian Bolliger noch mit dem 3:1 beantworten. Sechseinhalb Minuten vor Schluss brachte Andrin Hollenstein die Gäste wieder bis auf einen Treffer heran. Spektakulär verlief die Schlussphase: Erst taxierten die tschechischen Referees eine Intervention Raphael Berwegers vor dem eigenen Tor als Stockschlag, mit dem eine klare Torchance unterbunden wurde, was einen Penaltypfiff zur Folge hatte. Wie zwei Runden zuvor gegen Alligator Malans beorderte Uster-Coach Simon Meier für dieses Mann-gegen-Mann-Duell wieder Ersatzkeeper Christoph Tschopp ins Tor, der wie schon im Spiel gegen gegen die Bündner auch gegen den Wilener Schützen Hofbauer erfolgreich blieb. Im folgenden Überzahlspiel erzielte Deny Känzig jedoch den 3:3-Ausgleichstreffer, mit dem er seine Farben doch noch in die Overtime rettete, wo dann Simon Suter den historischen Ustermer Torerfolg bewerkstelligte.

Trotz der bereits feststehenden Playoffqualifikation fehlt es dem Schlussrundenspiel von diesem Sonntag  bei den Kloten-Bülach Jets keineswegs an Spannung. Da Zug United bei Floorball Köniz eine klare Niederlage bezog, liegen die Innerschweizer, die noch gegen Chur Unihockey anzutreten haben, nur noch einen Punkt vor den Ustermern, die also mit einem Sieg bei den Zürcher Unterländern, allenfalls reicht auch nur ein Punktgewinn, sogar noch auf Platz 7 vorstossen könnten. Ebenfalls noch nicht geklärt ist zwischen Wiler-Ersigen und Floorball Köniz die Frage nach dem – seit Einführung des Superfinals nicht mehr ganz so wichtigen – Qualifikationssieg. Somit liegt im Playoffviertelfinal also auch noch ein Bolligersches Bruderduell zwischen Usters Florian und dem Könizer Silvan im Bereich des Möglichen.

Das Spiel gegen die Jets beginnt am Sonntagnachmittag, 17.00 Uhr, in der Klotener Sporthalle Ruebisbach.

Bericht: P.W.

 

UHC Uster – SV Wiler-Ersigen 4:3 n.V. (1:0, 1:0, 1:3, 1:0)

Buchholz, Uster. – Zuschauer: 356. – SR: Waliczko/Svrcek. – Tore: 15. Ledergerber (Nideröst) 1:0. 24. Schubiger (Juhola) 2:0. 42. Hofbauer (Bürki) 2:1. 48. Bolliger (Steiger) 3:1. 54. Hollenstein (Bischofberger) 3:2. 57. D. Känzig (Hofbauer) 3:3. 63. Suter (Nideröst) 4:3. – 2 mal 2 Minuten gegen Uster, 1 mal 2 Minuten gegen Wiler-Ersigen. – UHC Uster: Holenstein; Klauenbösch, Henriksson; Bolliger, Ledergerber; Heierli, Aellig; Schubiger, Juhola, Hummer; Nideröst, Berweger, Suter; Kellermüller, Urner, Steiger; Tschopp, Stäubli, Büsser, Klöti, Losa. – 12. Pfostenschuss Bolliger. 24. (23:13) Pfostenschuss Juhola. 24. (23:44) Pfostenschuss T. Känzig (Wiler-Ersigen). 29. Pfostenschuss Hummer. 56. Lattenschuss Hofbauer (Wiler-Ersigen).




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